Mietausfallversicherung: Was ist das?

Eine Mietausfallversicherung ist eine Absicherung, die der Vermieter für seine Immobilie abschließt, um sich vor Mietausfällen zu schützen. Mietausfälle können eintreten, wenn der Mieter auf einmal die Miete mindert oder die Monatsmiete aufgrund von beispielsweise einem Jobverlust oder einer Krankheit einfach nicht mehr zahlen kann. Zusätzlich kommt das Risiko hinzu, an einen Mietnomaden zu geraten. Diese zahlungsunwilligen Mietbetrüger haben es genau darauf abgesehen, den Vermieter mit gefälschten Dokumenten zu täuschen und die Miete nicht zu zahlen.
Eine Mietausfallversicherung schützt Sie vor genau diesen Risiken, die mit einem Mietausfallschaden und in vielen Fällen auch einem Sachschaden verbunden sind.

Was ist eine Mietnomadenversicherung?

Die Mietnomadenversicherung ist ein anderer Begriff für die Mietausfallversicherung. Bei diesem Wort wird lediglich auf die unbeliebteste Gruppe von Mietern, den zahlungsunwilligen Mietnomaden, Bezug genommen. Die Mietnomadenversicherung schützt den Vermieter demnach vor nicht getätigten Zahlungen, wie zum Beispiel der Miete oder den Nebenkosten, die überdurchschnittlich oft von Mietnomaden verursacht werden. Jedoch bietet sie nicht nur Versicherungsschutz vor Schäden, die Mietnomaden anrichten können, sondern auch vor Problemen und finanziellen Verlusten durch andere säumige Mieter.
Verwüstete Wohnung durch Mietnomaden und Mieter ohne Mietausfallversicherung Zusätzlich kommt es sehr häufig vor, dass Mietnomaden Sachschäden an der Mietwohnung hinterlassen.

Darunter zählen beispielsweise:



  • Schädlinge und Ungeziefer bis hin zu Mäusen und Ratten durch Verwahrlosung des Mietobjekts
  • Defekte und/oder brüchige Sanitäranlagen
  • Zerkratze und/oder beschädigte Fußböden
  • Kaputte und löchrige Wände, schadhafte Bausubstanz
  • Enorme Verschmutzung und Wohnräume voller Müll aufgrund von Verwahrlosung der Wohnung
  • Bildung von Schimmelpilzen aufgrund von mangelnder Lüftung der Mietwohnung


Da es immer häufiger zu derartigen Sachschäden an Mietobjekten kommt, bieten Mietnomaden- oder Mietausfallversicherungen oftmals eine zusätzliche Absicherung zum grundlegenden Mietausfallschutz: die Abdeckung von Sachschäden an der Mietwohnung. Damit sind absichtliche oder fahrlässige Beschädigungen gemeint, die durch einen Mieter verursacht, aber nicht finanziell beglichen wurden.

Eine spezielle Mietausfallversicherung bietet sogar einen integrierten Rechtsschutz an. Als Vermieter haben Sie einen Anspruch darauf, dass der Mieter alle im Mietvertrag vereinbarten Leistungen in vollem Umfang erbringt. Kommt es zu der Situation, dass der Mieter trotz Aufforderung diesen Verpflichtungen nicht nachkommt und es in einem Rechtsstreit endet, werden die Kosten der Durchsetzung der Rechte des Vermieters übernommen. Dazu zählen beispielsweise die Übernahme von Gerichts- und Anwaltskosten sowie Gebühren für Mediationen und Schlichtungsverfahren.

Auch im Falle einer Räumungsklage, beispielsweise bei Mietnomaden, übernimmt die Versicherung die Anwalts- und Gerichtskosten, die dadurch entstehen.

Mietausfallversicherung: Wie funktioniert sie?

Kommt es zu einem Schadensfall und der Mieter bezahlt beispielsweise die Miete für Monate nicht, bietet eine Mietausfallversicherung finanziellen Ausgleich. Die Geldsumme, die aufgrund des Mietausfalls ausgeblieben ist, wird vom Versicherer übernommen und an den Versicherten (Vermieter) ausgezahlt. Das Risiko von Einkommenseinbußen kann der Vermieter somit komplett abwenden. Eine finanziell kritische Situation des Mieters bedeutet in diesem Falle also keinen finanziellen Verlust des Vermieters.

Für wen ist eine Mietausfallversicherung geeignet?

Eine Mietausfallversicherung ist im Grunde genommen für alle Vermieter geeignet, die nicht auf den Kosten von Mietrückständen, Sachschäden oder nicht gezahlten Nebenkosten sitzen bleiben wollen oder können.

Besonders private Vermieter mit nur einer oder wenigen Immobilien, die auf die Mieteinnahmen als Einkommensquelle angewiesen sind, stehen ohne eine Absicherung im Schadensfall vor einer großen finanziellen Herausforderung.

Diese Einnahmen werden von privaten Vermietern in der Regel dazu genutzt, um Kredite und Instandhaltungskosten des Gebäudes abzudecken und den eigenen Lebensunterhalt zu finanzieren. Sollten diese auf einmal wegfallen, stellt das ein großes Risiko für die Existenz dar.

Zu einem Mietausfall oder Mietrückstand kann es schneller kommen als gedacht: Eine plötzliche Krankheit oder der unerwartete Jobverlust – Schicksalsschläge können leider jeden treffen. Zusätzlich besteht trotz größter Sorgfalt immer das Risiko, an einen Mieter zu geraten, der im Vorhinein bereits darauf aus ist, keine Miete zu zahlen.

Im Grunde genommen ist es annähernd unmöglich, Probleme mit säumigen Mietern, in Form von beispielsweise Mietausfällen oder Sachschäden, komplett auszuschließen. Selbst die Mietsicherheit in Form einer Kaution kann im Schadensfall meist nur einen Teil der Unkosten decken, da sie auf maximal drei Netto-Monatsmieten begrenzt ist.

Aus diesem Grund ist eine Mietausfallversicherung sehr zu empfehlen, damit der Vermieter im Schadensfall nicht leer ausgeht.

Wann lohnt sich eine Mietausfallversicherung?

Der Abschluss einer Mietausfallversicherung lohnt sich besonders dann, wenn Sie als Vermieter auf die Mieteinnahmen als Einkommensquelle angewiesen sind. Risiken wie ein plötzlicher Mietausfall durch einen Schicksalsschlag des Mieters sind längst keine Seltenheit mehr. Selbst ein jahrelanges, positives Mietverhältnis ist keine Garantie dafür, dass Mietzahlungen nie ausfallen werden. Ein unerwarteter Jobverlust oder eine kostspielige Scheidung sind nur einige Situationen, die überraschend eintreten und zu einem Zahlungsausfall führen können.

Mietausfallversicherung: Wofür kommt sie auf?

Eine Mietausfallversicherung bietet Versicherungsschutz und kann die Kosten für folgende Risiken übernehmen:

Wichtig:

Nicht jede Versicherung übernimmt auch die Kosten für alle Risiken. Der Leistungsumfang ist in der Regel abhängig vom Anbieter, Tarif, der Versicherungssumme und der Selbstbeteiligung. Es lohnt sich ein Vergleich.


Mietausfall

Eine Mietausfallversicherung übernimmt die Unkosten, die entstehen, wenn der Mieter die Miete im Monat nicht mehr zahlen kann oder will. Hierbei sind auch die Nebenkosten, die nicht gezahlt werden, inbegriffen.

Sachschäden

Bei einigen Anbietern können zusätzlich Sachschäden abgesichert werden. Die Höhe der Versicherungssumme ist je nach Tarif unterschiedlich. Unter Sachschäden zählen mutwillige und fahrlässige Schäden an der Wohnung, beispielsweise durch Zerstörung oder Verwahrlosung des Mietobjekts.

Rechtsschutz

Die Mietausfallversicherung VermieterschutzPlus beispielsweise enthält als einzige Versicherung neben der Kostenübernahme bei Mietausfall und Sachschäden auch die Übernahme der Kosten bei Rechtsstreitigkeiten mit Mietern, bezogen auf die vermieteten Wohneinheiten. Hierbei werden beispielsweise die Kosten von Rechtsanwälten, Gerichtsvollziehern und die Gerichtskosten übernommen.

Desinfektion

In vielen Fällen sind auch die Kosten für eine Desinfektion abgesichert. Dies kann beispielsweise notwendig sein, wenn die Wohnräume durch Verwahrlosung oder Vermüllung des Mieters mit Ungeziefer befallen sind.

Entsorgung

Werden vom Mieter unbrauchbare Gegenstände, Müll oder Sperrmüll in der Mietwohnung zurückgelassen, müssen diese entsorgt werden. Einige Versicherungen übernehmen die Kosten für diese Beseitigung.

Mietnomaden

Mietbetrüger, wie beispielsweise Mietnomaden, unterlassen nicht nur häufig die Mietzahlungen, sondern richten durch Verwahrlosung, Zerstörung und Vermüllung noch deutlichen Sachschaden an der Mietwohnung an. Mietnomadenversicherungen übernehmen in vielen Fällen neben dem Mietausfallschaden auch die notwendigen Renovierungen.

Achtung:

Mietausfälle, die lediglich durch Leerstand der Wohnungen entstehen, werden von den meisten Anbietern nicht abgedeckt.

Mietausfallversicherung: Wann zahlt sie?

Eine Mietausfallversicherung bietet Schutz und zahlt die Kosten, wenn es zu einem Schadensfall gekommen ist. Ein Schadensfall liegt vor, wenn zum Beispiel der Mieter die vereinbarte Monatsmiete nicht leistet, obwohl ihn der Vermieter schriftlich und unter Einhaltung einer Fristsetzung dazu aufgefordert hat. Ein weiterer Schadensfall besteht, wenn der Mieter selbstverschuldete Schäden an der Mietwohnung nicht behebt oder gegen Bezahlung beheben lässt.
Eine weitere Voraussetzung ist, dass das Mietverhältnis bzw. der Mietvertrag bereits gekündigt wurde. Die Kündigung ist im Allgemeinen die erste Handlung eines Vermieters im Falle eines Mietausfalls. Es ist auf der anderen Seite aber auch legitim, wenn der Mieter die Kündigung des Vertrags einreicht.

Mietausfallversicherung: Was kostet sie?

Eine grundlegende Police, beispielsweise der VermieterschutzBasic von vermietsicher.de in Kooperation mit der Rhion Versicherung, wird bereits ab 99 Euro im Jahr angeboten. Sollen zusätzliche Sachschäden abgesichert werden oder ist ein ergänzender Rechtsschutz gewünscht, erhöht sich der Beitrag dementsprechend.

Es kann also gesagt werden, dass die Höhe des Beitrags von dem gewünschten Leistungsumfang, den Zusatzleistungen, der Selbstbeteiligung und der Versicherungssumme abhängt.

Mietausfallversicherung: Welche Vorteile gibt es?

Kein Risiko im Schadensfall

Aufgrund der Absicherung der Immobilie und damit auch der Mieteinnahmen, besteht kein Risiko mehr, auf den Kosten im Schadensfall sitzen zu bleiben. Vermieter erhalten dadurch eine finanzielle Sicherheit bei der Planung.

Schnelle Hilfe

Wenn der Vermieter eine Versicherung abgeschlossen hat, wird ihm im Schadensfall eine schnelle Hilfe ohne bürokratischen Aufwand zugutekommen. Hierfür kann einfach die Police des Vertrags vorgelegt werden.

Kostenloser Bonitätscheck

Bei einer Mietausfallversicherung ist oftmals sogar ein kostenloser Bonitätscheck der Mietinteressenten im Vorhinein enthalten, sodass Vermieter sich diese Kosten sparen können.

Beitrag zum Klimaschutz

Wir pflanzen nach jedem Abschluss einer Bürgschaft einen Baum, um damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Individuelle Absicherung

Bei einigen Versicherern gibt es die Möglichkeit, sich individuell abzusichern. Hierbei gibt es verschiedene Tarife, die sich speziell an die individuelle Situation und an die Immobilien anpassen lassen.

Welche Versicherungen sind zusätzlich zur Mietausfallversicherung für Vermieter sinnvoll?

Eine Mietausfallversicherung bietet Versicherungsschutz und kann die Kosten für folgende Risiken übernehmen:

Grund- und Hausbesitzer-Haftpflichtversicherung

Die Haftpflicht ist eine gesetzliche Verpflichtung zum Schadensersatz gegenüber Dritten. Eine Versicherung kommt dabei im Schadensfall für Schäden an Dritten auf.

In Bezug auf Grund- und Hausbesitzer bietet eine Haftpflichtversicherung Schutz, wenn es aufgrund von beispielsweise baulichen Mängeln, baulicher Instandhaltung oder der Pflichtverletzung der Streu- und Räumpflicht im Winterdienst zum Schaden an Dritten kommt.

Eine Haftpflichtversicherung stellt demnach für Vermieter eine der grundlegenden Versicherungen dar.

Wohngebäudeversicherung

Die grundlegenden Gefahren, die im Rahmen einer Gebäudeversicherung abgesichert werden können, umfassen laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft Sturm, Hagel, Feuer und Leitungswasser.

Versichert sind in der Regel die in der Versicherungspolice aufgeführten Gebäude, das Gebäudezubehör wie beispielsweise Briefkasten, Klingel, Terrasse und Möbel, die speziell für das Gebäude angefertigt wurden (zum Beispiel eine Einbauküche).

Der Leistungsumfang variiert bei jeder Wohngebäudeversicherung. Aus diesem Grund bietet sich ein Vergleich der Anbieter an.